Gesundheitspolitik
Vertriebsanteil: Neues Preismodell fördert Generika und Biosimilars und bringt Einsparungen von hunderten Millionen Franken
Auf den 1. Juli 2024 wird ein neues Abgeltungssystem für verschreibungspflichtige Arzneimittel sowie eine wirkstoffgleiche Abgeltung für Originale und Generika eingeführt. Der breit abgestützte Kompromissvorschlag zur Anpassung des Vertriebsanteils sorgt für eine angemessene Verteilung der Ersparnisse über die verschiedenen Kanäle.
Seit der letzten prozentualen Senkung des Vertriebsanteils bei Medikamenten gab es grosse Veränderungen auf dem Arzneimittelmarkt: Zinssenkungen, ein Anstieg der Logistik und Personalkosten. Mit der Anpassung soll der Vertriebsanteil auch künftig die Kosten für Personal, Transport und Lagerung, vom Eintreffen des Medikaments bis zur Abgabe an die Patientin bzw. den Patienten decken.
Neu wird der Vertriebsanteil für wirkstoffgleiche Arzneimittel auf den durchschnittlichen Fabrikabgabepreis aller Generika resp. Biosimilars festgelegt. Der so berechnete einheitliche Vertriebsanteil gilt für alle wirkstoffgleichen Präparate (sowohl Original als auch Generikum und Biosimilars). So fördert das neue Preismodell zudem günstigere Generika und Biosimilars.
Mit der Revision des Vertriebsanteils werden bei den rezeptpflichtigen Medikamenten 2/3 der Medikamente günstiger, 1/3 teurer. Die nicht rezeptpflichtigen Medikamente sind nur minimal tangiert. Von einer Preissenkung profitieren Medikamente ab 30 Franken, von einer Preiserhöhung betroffen sind die tiefpreisigen Medikamente, da für diese der Vertriebsanteil bis anhin nicht kostendeckend war.
Wichtiges Argument für die Anpassung, auch im Austausch mit Patientinnen und Patienten: Ohne die Qualität und Versorgungssicherheit zu gefährden ermöglicht die Revision sofortige Kosteneinsparungen von insgesamt über 60 Millionen Franken und danach jährlich in geschätzter dreistelliger Millionenhöhe. Es ist demnach eine deutliche Systemverbesserung.
Die FMH und die APA sehen das neue Abgeltungssystem als gangbaren Weg in die Zukunft an. Das neue System sorgt für eine angemessene Verteilung der Ersparnisse über die verschiedenen Kanäle. Zudem hat es über Diskussionen am Runden Tisch wichtige und nötige strukturelle Reformen erfahren. Dies insbesondere dank einer engen und konstruktiven Zusammenarbeit der Leistungserbringer einerseits (FMH/APA, pharmaSuisse, H+) und dem Versicherungsverband curafutura andererseits.
Weitere Informationen:
Beitrag von Sven Bradke und Urs Stoffel in der SÄZ vom 17. Januar 2024: Neues Abgeltungssystem für Arzneimittel
Medienmitteilung von FMH, ApA, H+, Curafutura und pharmaSuisse vom 23. Mai 2024
Kontakt:
FMH
Abteilung Politik & Kommunikation
Elfenstrasse 18, Postfach
3000 Bern 16
031 359 11 50
kommunikation@fmh.ch
Seit der letzten prozentualen Senkung des Vertriebsanteils bei Medikamenten gab es grosse Veränderungen auf dem Arzneimittelmarkt: Zinssenkungen, ein Anstieg der Logistik und Personalkosten. Mit der Anpassung soll der Vertriebsanteil auch künftig die Kosten für Personal, Transport und Lagerung, vom Eintreffen des Medikaments bis zur Abgabe an die Patientin bzw. den Patienten decken.
Neu wird der Vertriebsanteil für wirkstoffgleiche Arzneimittel auf den durchschnittlichen Fabrikabgabepreis aller Generika resp. Biosimilars festgelegt. Der so berechnete einheitliche Vertriebsanteil gilt für alle wirkstoffgleichen Präparate (sowohl Original als auch Generikum und Biosimilars). So fördert das neue Preismodell zudem günstigere Generika und Biosimilars.
Mit der Revision des Vertriebsanteils werden bei den rezeptpflichtigen Medikamenten 2/3 der Medikamente günstiger, 1/3 teurer. Die nicht rezeptpflichtigen Medikamente sind nur minimal tangiert. Von einer Preissenkung profitieren Medikamente ab 30 Franken, von einer Preiserhöhung betroffen sind die tiefpreisigen Medikamente, da für diese der Vertriebsanteil bis anhin nicht kostendeckend war.
Wichtiges Argument für die Anpassung, auch im Austausch mit Patientinnen und Patienten: Ohne die Qualität und Versorgungssicherheit zu gefährden ermöglicht die Revision sofortige Kosteneinsparungen von insgesamt über 60 Millionen Franken und danach jährlich in geschätzter dreistelliger Millionenhöhe. Es ist demnach eine deutliche Systemverbesserung.
Die FMH und die APA sehen das neue Abgeltungssystem als gangbaren Weg in die Zukunft an. Das neue System sorgt für eine angemessene Verteilung der Ersparnisse über die verschiedenen Kanäle. Zudem hat es über Diskussionen am Runden Tisch wichtige und nötige strukturelle Reformen erfahren. Dies insbesondere dank einer engen und konstruktiven Zusammenarbeit der Leistungserbringer einerseits (FMH/APA, pharmaSuisse, H+) und dem Versicherungsverband curafutura andererseits.
Weitere Informationen:
Beitrag von Sven Bradke und Urs Stoffel in der SÄZ vom 17. Januar 2024: Neues Abgeltungssystem für Arzneimittel
Medienmitteilung von FMH, ApA, H+, Curafutura und pharmaSuisse vom 23. Mai 2024
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